Call of Cthulhu


Zuhause angekommen leg‘ ich mich auf die Couch und setze ein FaceTime mit Schlomo auf. Ich traue der Ruhe nicht. Er scheint wieder ganz in seinem Element zu sein und monologisiert fröhlich vor sich hin. Schlomo liebt es sich selbst zuzuhören, vor allem wenn er sich ‚auskennt‘.

„Meiner langjährigen Erfahrung als Psychoanalytiker folgend“, läßt Schlomo mich wissen, „ist bei 95% aller leichten, mittleren bis schweren depressiven Verstimmungen der erfolgversprechendste Ansatz, dem betroffenen Klienten Mut zuzusprechen: ‚Wird schon wieder‘, ‚Kopf hoch!‘ oder ‚Denk‘ einfach an was schönes‘. Auch ein wohlwollendes Schulterklopfen mit dem Kommentar ‚Anderen geht es viel schlechter!‘ ist eine gute Hilfe. Genauso kann der regelmäßige Konsum von Bier, Wein und Schnaps wahre Wunder bewirken.  Früh anfangen und über den Tag verteilen wäre wichtig. Eine erfolgversprechende Strategie ist: mit Bier und Wein beginnen und dann langsam auf Schnaps oder hochprozentiges übergehen.

Das ist leider ganz und garnicht lustig, wenn man selbst betroffen ist. Oder jemand im unmittelbaren Umfeld. Da hilft nur Hilfe.


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