Dumm sein und Arbeit haben: das ist das Glück! 


Gonzo nimmt mich beiseite und flüstert mir konspirativ seine neuste Geschäftsidee ins Ohr: „Ich gründe jetzt einen Sportverein. Es werden nur Sportarten angeboten, bei denen man Stiefel braucht. Sportangeln, Dressurreiten, Parforcejagd oder Falknerei. Bisher sind mir nur die eingefallen.“

„Eine Freundin tanzt regelmäßig ’Boogie-Woogie‘. Aber tanzen zählt nicht, weil man keine Stiefel trägt, oder?“, frage ich.

„Antworte dir einfach selbst!“, sagt Gonzo lapidar. Ich antworte mir selbst.

„Was ist mit Karnevalvereinsmitgliedern? So Halau/Alaaf-Menschen? Die tragen doch Hüte und Stiefel.“

„Stimmt schon.“

„Und Bundeswehr? Oder Skifahren?“

„Jetzt reicht’s mit den Ausnahmen! Bundeswehr und Skifahren zählen nicht. Sind mir irgendwie zu speziell. Folgende Sachlage, mein Lieber: Es ist vor allem sinnvoll vor dem Hintergrund der unausweichlichen Klimakatastrophe. Denn dann hat man immer ein paar Stiefel zu Hause, wenn’s stark regnet. Und das wird ja vermehrt passieren.“

„Und wo kommt die Kohle her?“, will ich wissen.

„Das habe ich noch nicht abschließend durchdacht. Erstmal EU- und Bundesfördermittel würde ich sagen.“, meint Gonzo überzeugt.

„Ehrlich gesagt, finde ich die Chose etwas zu seltsam.”

„Stimmt. Finde ich eigentlich auch. Manchmal hat man komische Ideen. Oder die Zeit ist noch nicht reif dafür?“, antwortet Gonzo nachdenklich.

Themenwechsel. ‚Je t’aime’ bedeutet ‚Ich liebe dich‘ auf Französisch. Allerdings bedeutet ‚Je t’aime‘ gleichzeitig auch die etwas sanftere Form ‚Ich hab‘ dich lieb‘. Weil ich tendenziell ein zurückhaltender Mensch bin, entspricht ‚Ich hab‘ dich lieb‘ als Aussage wesentlich mehr meinem Naturell. ‚Je t’aime un peu’ gibt’s, glaube ich nicht. Egal. Je t’aime un peu. Ohne zu belasten. Petit peu. Petit Four. ? 


3 Antworten zu “Dumm sein und Arbeit haben: das ist das Glück! ”

Schreibe einen Kommentar zu raschelm Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert