Vipassana


Aber jetzt fällt mir was ein: ich habe mal ein 10-tägiges Vipassana-Schweigeseminar gemacht. Vor ca. vier oder fünf Jahren. Oder irgendwann. Das hat Spuren hinterlassen.

Vipassana ist ein Weg der Selbstveränderung durch Selbstbeobachtung. Der Fokus liegt auf der tiefen Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist, die durch eine geschulte, auf die körperlichen Empfindungen gerichtete Achtsamkeit auf direktem Wege erfahren werden kann. Diese Empfindungen bestimmen das Leben des Körpers und beeinflussen so im ständigen Wechselspiel die Konditionierung des Geistes. Die auf eigene Beobachtung gründende, selbsterforschende Reise zu dem gemeinsamen Ursprung von Geist und Körper löst die geistigen Unreinheiten auf und führt zu einem ausgeglichenen Geist voller Liebe und Mitgefühl. Oder so. Der Sums ist nicht von mir, sondern von hier.
Herr S.N. Goenka, der die jahrtausendeealte Vipassana-Tradition in den späten 60er Jahren wiederaufleben ließ, sagt: „Jeder sucht Frieden und Harmonie, weil es das ist, was in unserem Leben fehlt. Wir alle erfahren von Zeit zu Zeit Unruhe, Irritation oder Disharmonie. Und wenn wir leiden, dann behalten wir diese Stimmung nicht für uns, sondern verbreiten sie oft in der ganzen Umgebung. Diese Stimmung dringt die Atmosphäre um jemanden, der unglücklich ist und jene, die mit ihm Kontakt treten, werden davon beeinflusst. Dies ist sicherlich keine kunstvolle Art zu leben.“

Vipassana ist frei von Religion, sektenartigem Unterbau, Kosten und frei von finanziellem Interesse. Es basiert auf Freiwilligkeit ohne Indoktrination, ohne religiöse Bezüge. Ein wenig buddhistischer Hintergrund existiert allerdings. Ist ok.

Die ersten drei Tage lernt man Anapana-Meditationstechniken, um sein Gedanken-Karussell via bewusster Atmung zu beruhigen.
Ein Freund von mir will das ‚zehn Tage Vipassana‘ machen. Bin gespannt, wie er die Erfahrung wahrnehmen wird. Eine Freundin sagte, dass sie das nicht aushalten könnte zehn Tage nicht zu sprechen und so allein mit ihren Gedanken zu sein. Es ist ganz anders. Die Gedanken drehen sich nicht um einen selbst, persönliche Probleme oder etwaige Traumata. Nein, man folgt täglich siebzehn Stunden (vier Uhr morgens aufstehen?) einer strikten, teils angeleiteten Meditationspraxis. Keine Zeit zum Grübeln. Gemeinsam mit ca. 80 anderen Schülern. Männer und Frauen sind räumlich strikt getrennt. Eventuell wegen etwaiger Ablenkung? Ich weiß es nicht.

Jeden Tag hat mich der ‚Meister‘ gefragt, ob es mir gut gehe. Das war die gesamte zwischenmenschliche Kommunikation, während der gesamten zehn Tage. Auch Lesen, Sport oder Yoga war verboten. Verboten.

Ich bin kein spiritueller Mensch, aber der ‚Meister‘ hat auf überirdische Art und Weise umfassende Liebe und Wärme ausgestrahlt. Magic, but not a trick.

Was ich wirklich gelernt habe, ist es in wenigen Sekunden das Gedankenkarusell einzubremsen ??‍♂️. Momentan meditiere ich nicht mehr regelmäßig. Zu faul, oder so. Regelmäßiges Meditieren hat nachweislich positive Auswirkungen auf Wohlbefinden, Stressvermeidung, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit.

Nach Ende der zehn Schweigetage habe ich mich bei meinen Zimmergenossen (vier) bedankt, dass sie angenehm waren und nicht geschnarcht haben. Einer meinte daraufhin: „Mein Lieber, du warst der einzige von uns, der geschnarcht hat. Dir sei verziehen.“ Schnarch.

Brian

But now I remember something: I once did a 10-day Vipassana silence seminar. About four or five years ago. Or at some point. That left its mark.

Vipassana is a path of self-transformation through self-observation. The focus is on the deep interrelationship between body and mind, which can be experienced in a direct way through trained mindfulness directed toward bodily sensations. These sensations determine the life of the body and thus influence the conditioning of the mind in a constant interplay. The self-exploring journey, based on one’s own observation, to the common origin of mind and body dissolves the mental impurities and leads to a balanced mind full of love and compassion. Or like this. The Sums is not from me, but from here. Mr. S.N. Goenka, who revived the millennia-old Vipassana tradition in the late 1960s, says, „Everyone seeks peace and harmony because that is what is missing in our lives. We all experience restlessness, irritation, or disharmony from time to time. And when we suffer, we don’t keep this mood to ourselves, but often spread it throughout the environment. This mood permeates the atmosphere around someone who is unhappy and those who make contact with them are affected by it. This is certainly not an artful way to live.“

Vipassana is free from religion, sectarian underpinnings, cost and free from financial interest. It is based on voluntarism without indoctrination, without religious references. A little Buddhist background exists, however. The first three days one learns Anapana meditation techniques to calm one’s thought carousel via conscious breathing.

A friend of mine wants to do ten days of Vipassana. Curious how he will perceive the experience. A friend said she couldn’t stand not speaking for ten days and being so alone with her thoughts. It’s very different. The thoughts are not about oneself, personal problems, or any traumas. No, one follows a strict, partly guided meditation practice for seventeen hours a day (getting up at four in the morning?); together with about 80 other students. Men and women are strictly separated spatially. Possibly because of possible distraction? I don’t know.

Every day the ‚master‘ asked me if I was all right. That was all interpersonal communication, for the entire ten days. Even reading, sports or yoga were forbidden. Forbidden. I am not a spiritual person, but the ‚master‘ radiated comprehensive love and warmth in an unearthly way. Magic, but not a trick. What I really learned is to stop the mind carousel in a few seconds ??‍♂️.

At the moment I don’t meditate regularly anymore. Lazy, or something. Regular meditation has been proven to have positive effects on well-being, stress avoidance.

At the end of the ten days of silence, I thanked my roommates (four) for being pleasant and not snoring. One then said, „My dear, you were the only one of us who snored. You are forgiven.“ Snore.

Danke ?? DeepL ?


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert