Obwohl ich noch nie (!) auf fragwürdigen Webseiten im Internet war, wird mir auf Instagram laufend angeboten, dass jemand mich trocken milcht. Wenn ich will. Eine private, investigative Recherche hat ergeben, dass Damen nicht mit dieser Art von Spam konfrontiert werden. Kombiniere: Spam und Werbung scheinen zielgruppenorientiert zu sein. Eine Rahmenbedingung ist offersichtlich, schlicht männlich zusein.
Eine Freundin hat mir bestätigt: ‚Alle Männer sind gleich‘. Ich finde, daraus spricht eine gewisse Desillusionierung. Ich habe mal gehört: ‚Alle Männer sind gleich, aber manche sind gleicher.‘ Klingt nach ‚alte Männer‘-Humor, ist allerdings ‚alte Frauen‘-Humor☝️. Eine andere Freundin wollte mal ihrer Aussage mit dem Zeigefinger-Emoji Nachdruck verleihen. Sie hat allerdings das Zeigefinger nach unten-Emoji verwendet👇, was eine totale Themaverfehlung war. Wir konnten die entstandenen Missverständnisse telefonisch und bei verschiedenen Meetings klären.
Beim ‚Trockenmilchen’ werden ausschließlich Männer angesprochen. Offensichtlich lassen sich aufgrund meines Surfverhaltens Rückschlüsse auf Geschlechtsidentität und Interessen ziehen. Seltsam. Trockenmilchen. Ich werde meinen Kumpel Optimus Werner fragen (den Autobot), ob er viel Werbung für Schmieröl oder Farblacke bekommt.
Ich habe schon mal gehört, dass werdende Eltern, verstärkt Werbung für Bebi-Sachen bekommen. Alexa und Astro haben diese dystopische Kommerzialisierung des täglichen Lebens ungemein verstärkt. Prinzipiell sollte man Amazon vermeiden. Leider wird häufig Bequemlichkeit gegen Gewissen getauscht. Oder abgewogen. Aber es ist eigentlich nur eine Entscheidung. Eine aktive. Ich mach‘ da nicht mit. „Amazon, inflate my shoe!“