Und wieder einmal sah ich mir dabei zu, wie ich leben spielte


Ich besuche Schlomo. DingDong. Tür auf. Einer rein. Schlomo sieht wunderschön aus und wirkt voll ausgeglichen. Haha. Quatsch. Er sieht wie immer schlecht aus und dünstet den Vodka von letzter Nacht (eventuell auch von vorhin) aus. Er trinkt zu viel

Schlomo leidet unter dem sogenannten ‚Hochstaplersyndrom‘. Trotz offensichtlicher Beweise für ihre Fähigkeiten ist Schlomo davon überzeugt, dass er sich seinen Erfolg nur erschlichen und diesen nicht verdient hat. Von Mitmenschen als Erfolge angesehene Leistungen werden von Schlomo  mit Glück, Zufall oder mit der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten durch andere erklärt. Manchmal sind seine Selbstzweifel derart ausgeprägt, dass er sich selbst für den größten Hochstapler hält. Was ihn einnordet ist regelmäßiges positives Feedback durch seine Klienten, und auch durch seine Freunde. Der 2014 durch Suizid von uns gegangene Schauspieler Robin Williams sagte mal: „Jeder den du kennst, kämpft in einer Schlacht, von der du nichts weißt. Sei nett, immer!“. Das stimmt halt. Immer nett sein, immer.

Ich setze mich ins Wohn-Schlaf-Ess-Bibliothek-Rumpelkammer-Zimmer und trinke einen doppelten Expresso duplo mulatto. Tut gut.


Eine Antwort zu “Und wieder einmal sah ich mir dabei zu, wie ich leben spielte”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert