Mein Freund Schlomo ist zum Sound hören auf einen Sprung vorbeigekommen. Unter anderem hören wir Musik von ‚Serj Tankian‘, einem Gründungsmitglied von ‚System of a Down‘, von der Schweizer Ausnahmekünstlerin ‚Sophie Hunger‘, von der Deutschen Rockband ‚Kadavar‘ aus Berlin (c’est du roque!) und von ‚13 & God‘, einem Musikprojekt der US-amerikanischen Hip-Hop-Band ‚Themselves‘ und der bayerischen Indie-Band ‚The Notwist’. ‚The Notwist’ um die Brüder Markus und Micha Acher sowie Martin Gretschmann aka ‚Acid Pauli‘ bzw. ‚Console’ gelten als auslösender Impuls für die Gründung zahlreicher lokaler, wie auch internationaler Bands und ‚Projekte‘. Aus dem verschlafenen oberbayerischen Örtchen ‚Weilheim‘ wurde so seit den frühen 1990er Jahren ein lokales, bayerisches Nashville kluger Musik. Ich schweife ab.
Es tut Schlomo und mir gut von Zeit zu Zeit gemeinsam Mucke zu hören und einen wechselseitigen Realitätsabgleich durchzuführen. Mir ist wichtig sicher zu sein, dass er sich nicht wieder in seinen Südpol-Nazi-Geschichten verliert. Er wiederum will Gewissheit haben, dass ich meine persönliche ‚Superpower’ (Wirklichkeitsverweigerung) nicht überstrapaziere.
Ein guter Freund sagte mir heute, er sei ein Schmetterling der Meere: eine Robbe. Er läßt sich nicht von diesem Gedanken abbringen, sondern beharrt sehr nachdrücklich darauf. Obwohl er eigentlich, ähnlich wie ich, ein eher zurückhaltender Typ ist. Aber diesbezüglich kann man gar nicht mit ihm reden. So ist wahrscheinlich unsere Zeit. Jeder kann und soll sich aussuchen, was und wer er eigentlich ist. Mein Kumpel ist nicht transgender. Auch bezieht die Robben-Chose sich nicht auf seine Geschlechtsidentität. Er ist transhuman und ich, wie auch unser Freundeskreis, respektieren das. Live your dream, my friend. Nein, live your Identity. Be real!